Geschlecht: Rüde
Geboren am: 03.06.2017
Rasse: Old English Bulldog
Im Tierheim seit: 05.01.2021
Vermittelt 07.02.2022
- bedingt mit Hündinnen verträglich
- kann alleine bleiben
- stubenrein
- keine Kinder
- kennt die Grundkommandos
- Schutztrieb
- Hundeerfahrung notwendig
Chapo´s Familie hat so einiges in der Erziehung versäumt, weshalb sie ihn nach drei Jahren zu den Züchtern wegen Überforderung zurückgegeben haben. Doch dort in der Familie lebte schon eine Hündin, zwei Kinder und das dritte Kind stand kurz vor der Geburt, weshalb es viel zu gefährlich gewesen wäre Chapo zu behalten. Trotzdem nahmen sie Chapo erst einmal zurück um eine neue Familie oder einen Tierheimplatz zu finden, dieses stellte sich als nicht ganz einfach raus, denn einen Tierheimplatz für einen schwierigen Hund zu finden ist nicht ganz einfach.
Nach einigen Wochen auf unserer Warteliste, könnten wir dann den erlösenden Anruf geben, dass Chapo zu uns kommen darf. Anfangs grummelte er in seinem Zwinger vor sich hin und wollte so gar nichts von uns wissen. Durch Lösungen mit Gittern, konnten wir ihn in unseren Auslauf durchlaufen lassen, ohne ihn zu Bedrängen und dort war dann auch mehr Platz um langsam mit ihm Kontakt aufzunehmen. Da er Fleischwurst und Leberwurst sehr gerne mag, war er damit recht schnell bestechlich, aber immer mit Obacht, dass wir ihn nicht zu viel anfassen.
Chapo ist eine stattliche Erscheinung und leider platzt er bei Hundebegegnungen aus dem Hemd und dann ist viel Kraft gefragt um ihn zu halten. Dieses ist auch eins seiner größten Probleme, er ist mit Rüden gar nicht verträglich und bei Hündinnen entscheidet die Sympathie, diese sollte ihm aber größentechnisch gewachsen sein. Ein weiteres Problem bei ihm ist, dass er einen ausgeprägten Schutztrieb hat und seine Besitzer jederzeit beschützt. Besucher dürften nicht so ohne weiteres die Wohnung betreten und ihn schon gar nicht einfach anfassen.
Innerhalb der Familie ist er ein Traumhund, sehr verschmust, anhänglich, gut erzogen und liebevoll, selbst mit den beiden Kindern war es kein Problem. Dennoch möchten wir ihn nur in ein Zuhause ohne Kinder vermitteln, da er Besucherkinder nicht akzeptieren würde und die Gefahr einfach zu groß wäre. Chapo kann stundenweise alleine bleiben, ist stubenrein und auch ansonsten ein sehr ruhiger Vertreter, wenn kein anderer Hund in Sicht ist.
Bitte beachten Sie, dass Chapo in manchen Bundesländern als Listenhund zählt und dadurch einigen Auflagen unterliegt.
Dies dürfte keine reine Bulldoge sein. Selbst diese sind nicht ohne und man sollte ihren behebigen Gang nicht unterschätzen. Im Rudel nicht selten kompliziert und 80 % haben HD. Der Mensch richtet viele Schäden an. Zur Zeit noch mehr: Onlinehandel mit Tieren, besonders aus dem Ostblock zu utopische Preisen. Leider gibt es viele Dumme, die mit dem Kauf unterstützen. Die Zuchttiere krepieren so wie viele Welpen. Es gehört VERBOTEN!
Was für ein prachtvoller Rüde!
Ich selber bin stolze Besitzerin eines solchen Exemplars mit sehr ähnlichen Charakterzügen. Besonders auffällig ist meiner Meinung nach, dass bei dieser Rasse ein kleiner Vertrauensbruch (z.B. eine fälschlicherweise als Spiel interpretierte kleine Rangelei) genügt, um einen langfristigen Schaden auszulösen. Man braucht nicht viel zu “verbocken” und sehr wahrscheinlich, empfindet man es selber noch nicht einmal so. Aber mit Blick auf meinen eigenen Hund glaube ich, dass man sich auf sein Wesen voll und ganz einlassen muss. Es ist vor einigen Jahren so weit eskaliert, dass er meinen damals 2 jährigen Sohn ins Gesicht gebissen hat. Trotz meiner fast 10 jährigen Tätigkeit als Tierpflegerin, war ich auf diese Erfahrung völlig unvorbereitet. Während mein Mann unseren Hund ins Tierheim geben wollte und ich fürchterlich zwiegespalten war, wirkte mein Sohn nach diesem Vorfall kein bisschen eingeschüchtert. Er hat ihn weiterhin lieb gehabt. Und unser Hund? Er war so demütig und wich meinem Sohn seit jeher keinen Tag mehr von der Seite. Mittlerweile haben wir unser drittes Kind – nun schon fast 2 Jahre alt. Unser Hund passt immerzu auf meine Kinder auf. Mein Fehler den ich in seiner Erziehung gemacht habe: Ich habe versucht ihn nach den Regeln anderer Menschen zu erziehen statt so, wie ich es für richtig halte und – noch viel wichtiger – es zu meinem Familienalltag passt.
Heute darf mein Hund
… mich anspringen, wenn ich heim komme. Andere werden hingegen nur beschnuppert. Passt.
… sich beim Spaziergang an der Leine zerren, bis ich “Stopp!” sage. Passt.
… auf dem Sofa schlafen, wenn ich SEINE Decke darauf lege. Passt.
… wild bellend durch die Gegend sprinten, bis ich ihn rufe. Passt.
Ich habe einen tollen Hund. Aber würde er im Tierheim landen, dann bekäme er den gleichen Stempel aufgesetzt wie Chapo.
Also potenzieller Interessent als auch derzeitige (ehrenamtliche) Betreuer: Lasst den Hund euch vertrauen, indem ihr offen seit für sein Wesen. Macht ihr es richtig und versucht ihn zu akzeptieren, wie er ist, habt ihr den besten Begleiter, den ihr euch nur vorstellen könnt!
Ich verbleibe mit besten Grüßen und wünsche Chapo alles Glück der Welt.