Unser Wallace ist nun schon seit über vier Jahren im Tierheim. Vier Jahre. Eine wirklich lange Zeit in einem Hundeleben… 😞

Wallace ist speziell, ohne Frage. Aber im letzten Jahr hat er sich mit Fortschritten überschlagen. Dinge, die früher mit ihm undenkbar waren, weil einfach viel zu gefährlich, sind heute lockerer Alltag.

Wallace ist nach wie vor sehr unsicher und es braucht lange bis er seinen Leuten vertraut, aber er zeigt uns täglich aufs Neue, dass es möglich ist, wenn man konsequent und vernünftig mit ihm umgeht. Dann ist er mit zwei Fingern und einem leisen Flüstern zu führen

Bewiesen hat er dies vor einigen Wochen (vor Corona) bei einem kleinen Ausflug mit seiner Betreuerin und seinem Mutmacher-Hund Mo auf die Insel Rügen. Früher hätten wir wohl sämtlichen Leuten einen Vogel gezeigt, die sowas mit ihm vor gehabt hätten. Lange Autofahrt, unbekannte Umgebung, kleine Ferienwohnung, andere Touristen, überall Hunde, enge Wege…so viele Verbandskästen kann man eigentlich kaum mitschleppen

Aber auf Wallace ist Verlass, er war so ausgelassen und brav wie noch nie, hat sich jederzeit vorbildlich benommen, perfekt gehört, hatte große Freude an den Wandertouren und wenn es mal brenzlig wurde, hat Kumpel Mo ihn an seine Pfötchen genommen und ihm erklärt, wie man sich als guter Hund so verhält.

Eine Sache, die Wallace jahrelang nicht konnte: Verantwortung abgeben. Weder bei Menschen, noch bei Hunden. Und mittlerweile wirkt es fast so als sei er ganz glücklich nicht für alles zuständig sein zu müssen.
Seit ein paar Wochen lebt er bei seiner Betreuerin phasenweise immer mal wieder zur Pflege und es wird schon deutlich, dass es ihm wichtig ist seinen Bereich zu beschützen, aber alles in einem angemessenen Rahmen. Und trotz nicht optimaler Umgebungsverhältnisse weiß Wallace sich zu benehmen, kann entspannen und genießt die Ruhe vom Tierheimstress.

Ein Hund, der soooo viele Fortschritte gemacht hat und auf so einem guten Weg ist, muss doch nun endlich mal seine große Chance bekommen, oder?