Einen Prozess gab es nicht, gefragt hatte mich niemand. Und so kam es, dass ich saß – schon wieder – hinter Gittern. Ich beschwerte mich ja gar nicht! Der Service stimmte, aber auf den unangenehmen Geruch der anderen Flohteppiche hätte ich getrost verzichten können. Ich war sehr wohl einer derer, die immer aufgeregt herum sprangen und sich einen Spaß daraus machten, die Menschen lautstark zu begrüßen.
»Einfach hatte ich es nie, dennoch schaue ich ungern zurück, denn wenn ich zu viel zurück schaue, komme ich leicht ins Straucheln und laufe womöglich gegen den nächsten Baum, den ich eigentlich für mich markieren wollte«.
Nach einem guten 3/4 Jahr hatte ich endlich jemand gefunden, der sich meiner annahm und nach mehreren Annährungsversuchen und Spaziergängen war es beschlossene Sache. »Wegen guter Führung eher rausgelassen«, brummte ich, während ich neugierig durch das Haus taperte und von meiner neuen Mitbewohnerin Greta auf Schritt und Tritt beobachtet wurde. Spätestens als mir eine getigerte Katzendame ins Auge fiel, war klar: »Hier wird’s nicht langweilig«. Ich beschrieb allerdings erstmal sicherheitshalber einen großen Bogen um sie herum.
Anfangs fand ich es fürchterlich Treppen zu steigen! Ich beäugte sie vermutlich so argwöhnisch, wie ein Hund es nur kann und es brauchte viel Überzeugungskraft mich mitzunehmen auf die nächste Etage. Ich habe mich schnell an alles gewöhnt, was für mich neu war. Ich bin in kürzester ein vollwertiges Mitglied dieser Familie geworden, da ich meinen Platz gefunden habe und die Menschen mich auch zu mögen scheinen. Greta und ich sind schon zu einem Herz und einer Seele zusammengeschmolzen und ich will nie wieder weg von ihr!
…Langsam rollte ich mich über den Teppich, um Herrchen und Frauchen ja nicht aus dem Blick zu verlieren. »Nicht dass sie sich einfach mir nichts dir nichts aus dem Staub machen – OHNE MICH«, schnaubte ich und reckte mich.
Angekommen! 🙂