Hallo Ihr Lieben,

hier schreibt Euch Edgar….ihr habt mich damals Tyler genannt. Da ich nun bald meinen ersten Geburtstag habe, dachte ich, es ist höchste Eisenbahn Euch aus meinem zu Hause zu schreiben. Es ist schließlich viel passiert.

Das erste Ankommen in meinem zu Hause war für mich kleinen Kater ein absoluter Kulturschock. Es gab hier nämlich neben der großen Katze noch einen Hund! Wusstet Ihr das?? Ich glaub, der wollte mich fressen! Naja gut, es stellte sich dann heraus, dass der Hund mich nicht fressen wollte, aber Vorsicht ist nunmal die Mutter der Porzellankiste.  Er bzw. Sie, es war nämlich eine Hündin, die die Menschen Skadi nannten, war zwar sehr aufgeregt, in Angesichts des kleinen schwarzen Bündels, das ich damals war. Aber schon nach eine kurzen Eingewöhnungszeit entspannte sich Skadi. Und ich entspannte mich dann auch nach ein paar Tagen. Ich freundete mich sogar mit Skadi an. Wusstet Ihr, dass es Hunde gibt, die keiner Fliege was zu leide tun? Also Skadi war so eine. Zumindest tat sie keiner Katze was zu leide! Ich hörte die Menschen reden, dass Skadi Mäuse jagt. Da mochte ich sie gleich noch mehr.

Meine Chefin Schnubby, so heißt die große Katze, ist eine echt harte Nuss. Ich versuche sie ja schon mit meinem Charme um die Pfote zu wickeln, aber sie hört einfach nicht auf, mich anzuknurren und zu fauchen, wenn ich ihr zu nahe komme. Und das kann ich Euch sagen, manchmal finde ich das auch doof. Aber richtig böse kann ich ihr ja auch nicht sein… nur manchmal, da schleiche ich mich von hinten an sie heran… und dann spring ich auf sie drauf. Ich seh dann natürlich zu, dass ich schnell Land gewinne, mit Schnubby legt man sich nicht an. Zumindest nicht ernsthaft. Das weiß ich. Also wenn ich mal so richtig groß bin und nicht mehr son Grünschnabel… dann möchte ich so sein wie Schnubby. Schnubby kann nicht viel aus der Ruhe bringen. Das bewundere ich ja schon. Außerdem ist Schnubby eine große Jägerin. Sie versorgt mich nämlich mit Mäusen, einmal hat sie mir sogar eine junge Ratte mitgebracht. Natürlich verputze ich die mitgebrachte Beute, ich bin derzeit nämlich noch in Jagdausbildung. Ich jage Hummeln, aber ich glaube, würde ich dafür benotet werden, würde ich eine 6 bekommen. Meine Menschen sind sehr froh darüber, dass ich die Hummeln nicht kriege. Ich finde das eine Frechheit! Wie kann man darüber froh sein? Naja, Menschen ist halt manchmal echt komisch.

So, und wusstet Ihr, dass nach wenigen Wochen nach meinem Einzug noch ein Hund hier eingezogen ist?? Dieses kleine Hundemädchen war jünger als ich! Aber dafür schon größer. Aber ich war trotzdem stärker! Nachdem ich mich davon überzeugt habe, dass auch dieser Hund freundlich ist, habe ich mich mit Wilma, so heißt sie nämlich, angefreundet. Wilma ist ein Schäferhund. Und wir raufen uns, was das Zeug hält. Natürlich bin ich immer noch der Stärkere von uns und wer behauptet, dass Wilma nur vorsichtig mit mir umgeht und mich gewinnen lässt, der… der…der darf gleich als nächstes mit mir raufen, wenn er sich traut.

Mh, und ich habe auch schon miterleben müssen, wie es ist, wenn ein Gruppenmitglied auf einmal “verschwindet”. Skadi ist eines Tages nicht mehr lebendig vom Tierarzt zurückgekehrt, da lebte ich mal gerade so zwei Monate hier. Oh man, ich sage Euch, da hatte ich alle Pfoten zu tun um meine Menschen doch noch ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ich weiß, dass meine Menschenfrau manchmal auch heute noch sehr traurig ist, und ihre Skadi schmerzlichst vermisst. Dann ist mein Einsatz wieder gefragt und ich, der Kater mit den goldenen Augen, versuche sie zu trösten. Mit Schnurren und einem fröhlichen “Gurrrrrrr” geht es auch recht gut.

Was meine Menschen angeht, habe ich es gut getroffen. Beide lieben mich! Der Menschenmann und die Menschenfrau gucken mich sehr oft sehr verliebt an. Ich bin ja auch der Schönste! Ich schicke Fotos von mir mit. Dann könnt Ihr sehen, was für ein Prachtkerl ich bin. Naja vermutlich habe ich es meinem guten Aussehen und meiner Liebenswürdigkeit zu verdanken, dass ich u.a. unbehelligt das “neue” Sofa mit meinen Markierungen versehen durfte. Die Menschenfrau redet zwar immer davon, “Edgar hat das Sofa kaputt gemacht…” Ich sage dazu nur “Mimimimi!” Das Sofa roch so, als würde es schon zwei Monate vor mir eingezogen sein! Das möchte ich nur mal festhalten. Von neu kann daher nicht die Rede sein. Außerdem, wenn ich auf das Sofa markiere, dann möchte ich damit auch was zum Ausdruck bringen… und wenn ich meine Krallen an allen Ecken des Sofas wetze, dann wird es wohl bedeuten, dass mir die anderen Möglichkeiten des Krallenwetzens nicht zusagen. Ich bin schließlich kein dahergelaufener Kater, sondern Edgar. Naja, weil die Menschenfrau so enttäuscht war, dass ich nun auf das Sofa gepullert habe, habe ich es dann auch gelassen. Ich mag es einfach nicht, wenn sie traurig ist. Nur das mit den Krallenwetzen, das lass ich so schnell nicht bleiben. Damit es meiner Menschenfrau ein Trost ist, zeige ich immer wieder wie sehr ich das genieße, damit sie weiß, wie wichtig mir das ist.

Wie Ihr seht, habe ich ein aufregendes Katerleben. Alle Abenteuer, die ich bisher erlebt habe, habe ich jetzt nicht erzählt, Ihr müsst Euch ja bestimmt noch um die anderen Katzen kümmern, die noch nicht das große Glück hatten, in ein zu Hause zu ziehen. Ich möchte Euch nur wissen lassen: Ihr habt meine Menschen gut ausgewählt! Vielen Dank dafür! Mir gehts hier richtig gut und ich habe die beiden Menschen, Wilma und Schnubby auch allesamt in mein Herz geschlossen.

Beste Grüße

Euer Edgar, vormals Tyler