Gestern (09.01.2023) war also Jokers großer Tag.

Wir wussten von Anfang an, dass die Chancen für Joker faktisch gesehen sehr schlecht stehen. Die Ergebnisse aus der Tierärztliche Hochschule Hannover bestätigen unsere Vermutungen

Was wurde gemacht?
Es wurde ein MRT von Jokers Kopf, eine Hirnwasseruntersuchung und ein metabolisches Screening gemacht.

Was kam bei den Untersuchungen raus?
Im MRT waren keine Auffälligkeiten zu erkennen, die seine neurologischen Auffälligkeiten erklären können. Das Hirnwasser war unauffällig. Das Ergebnis des Stoffwechsel-Screenings steht noch aus.

Welche Diagnose gibt es?
Keine. Joker leidet vermutlich an einer genetisch bedingten neurodegenerativen Erkrankung. Eine genaue Diagnose gibt es nicht.

Wie ist die Prognose?
Auch wenn wir immer noch ein Fünkchen Hoffnung haben: sehr, sehr schlecht. Die Schäden die jetzt schon am Gehirn vorhanden sind, sind nicht heilbar. Diese Schäden beeinflussen auch seine Lebensqualität zwischen den Anfällen stark. Er leidet unter einer Ataxie, kann schlecht hören, kaum sehen, ist schnell desorientiert und gerät sehr schnell in Panik, wenn er Situationen nicht einschätzen kann. Bisher hat ihm kein Medikament helfen können. Können die Anfälle nicht verringert oder gestoppt werden, werden sich über kurz oder lang immer mehr Schäden einstellen

Gibt es Behandlungsmöglichkeiten?
Wir werden Jokers Medikamente nun langsam umstellen und hoffen, dass seine Anfälle dadurch weniger werden. Zusätzlich versuchen wir ihn mit der passenden Ernährung so gut es geht zu unterstützen. Trotz all unserer Wünsche müssen wir realistisch bleiben: Wir möchten nicht, dass Joker sich quälen muss. Wenn wir feststellen, dass wir Joker nicht helfen können, dann stehen wir vor einer traurigen Entscheidung.

Warum machen wir all diese Untersuchungen, wenn die Prognose doch vorher schon schlecht war?
Weil Joker es einfach verdient hat. Er kam auf die Welt, damit Menschen an ihm Geld verdienen können. Er und seine Geschwister sollten für 1400€ verkauft werden. Als man merkte, dass er krank ist, wollte man ihn dann verschenken. Hauptsache weg mit dem Problem. Aber für eine adäquate, tierärztliche Untersuchung und dem rechtzeitigen Beginn einer medikamentösen Therapie hatte man nichts übrig. Vielleicht hätte man ihm sein jetziges Leiden damit ersparen können. Als Joker zu uns kam war er 8 Monate. Wir wollen ihm einfach jede Chance geben die es gibt, weil er in seinem bisherigen Leben einfach keine Chance bekommen hat.

Wir wollen den Menschen zeigen, was dieser Welpenverkauf da draußen anrichtet. Es sind keine klassischen Händler wie sie im Buche stehen, die an der Ecke auf der Straße Welpen verkaufen, die dieses Elend verursachen. Und keiner der Welpenverkäufer schreibt in sein Inserat, dass es ihm nur ums Geld geht. Diese Menschen sind nicht auf den Kopf gefallen! Sie wissen worauf die Käufer achten und tun alles, damit der gute Schein bestehen bleibt. Es werden falsche Fotos von Elterntieren gezeigt, Ahnentafeln gefälscht, Impfpässe verändert. Kein normaler “Welpeninteressent” würde je dahinter kommen. Es hilft nur eins:

KAUFT KEINE TIERE ÜBER INTERNETANZEIGEN!

Was wünschen wir Joker?

In erster Linie würden wir uns wünschen, dass die Medikamente anschlagen und er noch die Chance auf ein erträgliches Leben hat. Das schönste wäre, wenn er das Tierheim noch einmal verlassen dürfte. Zu jemandem, der sich mit der Problematik auskennt und immer an Jokers Seite ist. Vielleicht käme auch ein Hospitzplatz für ihn in Frage.

Das unglaubliche ist wahr geworden. Am 21.01.2023 ist Joker in sein neues Zuhause gezogen! Wir drücken Jocker die Daumen, dass er in seinem neuen Zuhause noch ein tolles neues Leben hat. Die Umstellung der Medikamente hat schon erste Besserungen gezeigt.