Notfall Konstantin

Konstantin ist ein süßer Perser, der das absolute Pech gebucht hat und nun hier nach lieben Menschen mit einem riesengroßen Herz sucht, die ihm einen Gnadenplatz geben, wo er lieb gehabt wird, es warm und kuschelig hat und seine letzte Lebensphase geniessen kann. Wie lange die dauern könnte, lässt sich nicht wirklich abschätzen, da Konstantin einige größere "Baustellen" hat - jedoch unglaublich gerne lebt und es für ihn überhaupt nicht in Frage kommt, nicht mehr fröhlich vor sich hin leben zu können.

Konstantin hat auf beiden Augen eine Hornhautentzündung, die für Perser aber nicht unüblich ist, eine Herzinsuffizienz und eine leichte Niereninsuffizienz, weshalb er viel trinkt, hierfür benötigt er aber keine Medikamente. Konstantin braucht Spezialfutter für die Verdauung und darf dieses nur in geringen Mengen - dafür aber möglichst 4 mal täglich bekommen.
zu allem Überfluss ist er auch noch FIV positiv getestet worden, was aber irgendwie sein geringstes Problem ist

Wenn man von all diesen Krankheiten nicht wüsste (lediglich das Aufgasen ist nach übermäßigem Fressen sichtbar), käme man nicht darauf, dass dieser lebenslustige und putzfidele Kater ein gesundheitliches Problem hat. Er gibt alles am Fummelbrett (zusammen mit seinem Kumpel Basti) weil er ja immer soooo doll Hunger hat .... er mag gern kuscheln und spielen .... wenn er vor lauter Hunger dafür gerade einen Kopf hat ;-) und er ist ein wirklicher Schatz, der es einfach verdient hat, gepflegt und geliebt zu werden, bis es ihm irgendwann schlechter geht.... irgendwann wird mal eine Phase kommen, in der man ihm nicht mehr helfen kann ..... aber bis dahin möchte er doch gerne genau so leben, wie es jedes andere Tierchen auch verdient hat!
und ausgesucht hat er sich dieses Schicksal ganz bestimmt nicht.....

Wer hat viel Liebe zu geben und den Mut, einen nicht ganz gesunden Kater bei sich aufzunehmen?

Konstantin lebt auf einer Pflegestelle und kann dort gerne jederzeit besucht werden.


0 Kommentare2 Minutes


FIV-Wissenswertes

FIV ist die Abkürzung für Felines Immundefizienz-Virus. Dieses Virus löst bei Katzen eine Erkrankung aus, die durch eine Immunschwächege kennzeichnet ist und umgangssprachlich als Katzen-AIDS bezeichnet wird, da sie in ihren Symptomen der Erkrankung AIDS beim Menschen ähnelt.

Wie kann sich eine Katze mit FIV anstecken?
Übertragen wird das FIV-Virus in erster Linie durch Bissverletzungen (meist im Rahmen von Revierkämpfen, aber auch durch den Nackenbiss beim Paarungsakt), weit seltener erfolgt die Ansteckung von Kitten bei der Geburt oder durch die Muttermilch eines infizierten Muttertieres. Außerhalb der Katze ist das Virus äußerst instabil und kann unter normalen Bedingungen kaum überleben, was bedeutet, dass eine Ansteckung beim friedlichen Zusammenleben mehrerer Katzen sehr unwahrscheinlich ist. Eine solche Ansteckung ist auch bisher nicht nachgewiesen! Eingedämmt werden kann die Verbreitung dieser Krankheit ein Stück weit durch die Kastration möglichst vieler frei lebender Kater, um so den Hauptübertragungsgrund der Revierkämpfe und Deckakte zu verringern.

Kann ich mich als Mensch anstecken?
Es besteht keinerlei Ansteckungsgefahr für Menschen oder andere Tierarten. Das FI-Virus findet man ausschließlich bei Katzen. Wie zeigt sich die Krankheit? Eine FIV-Katze kann viele Jahre mit dem Virus unbeschwert leben. Krank wird sie erst dann, wenn die Abwehrschwäche ein gewisses Maß überschritten hat. Ist dies der Fall, sind zu viele Abwehrzellen des Körpers zerstört, sodass er angreifende Krankheitserreger, wie z. B. Bakterien oder Pilze, nicht mehr bekämpfen kann. Es kommt dann zu schweren anhaltenden Durchfällen oder immer häufigere Atemwegsinfektionen sowie heftige Entzündungen der Maulhöhle. Treten im Laufe der Zeit immer häufiger solche Schübe an Sekundärerkrankungen auf und werden diese immer heftiger, muss irgendwann über eine Euthanasie nachgedacht werden.

Wie lange kann eine FIV-infizierte Katze leben?
Die individuelle Lebenserwartung einer FIV-Katzekann man natürlich nicht vorhersagen. In der Regelkönnen sehr viele „FIVis“ bei stressfreier Haltung sowie Ernährung mit hochwertigem Futter mit dem Virus sehr alt werden und vollkommen glücklich leben.

Wie kann man FIV feststellen?
Die Diagnose einer FIV-Infektion wird durch einen Bluttest, mit dem untersucht wird, ob die Katze FIV-Antikörper hat, gestellt. Da es durchaus bei Schnelltests auch zu falsch positiven Testergebnissen kommen kann, sollten positiv getestete Tiere sicherheitshalber immer nochmals nachuntersucht werden mittels des sogenannten Westernblot-Tests, der absolute Sicherheit des Ergebnisses garantiert! Bei Katzenwelpen kann es durch die Übertragung von FIV Antikörpern der Mutter auf ihre Jungen zu einem positiven Testergebnis kommen, ohne dass eine Infektion vorliegt. Diese können bei Katzenbabys nach einem Zeitraum von 4 Monaten jedoch vollständig abgebaut werden. Hier ist in jedem Fall ein erneuter Test nach 6 bis 8 Monaten notwendig!

Wie kann man die Krankheit behandeln?
Leider gibt es bis heute weder eine Schutzimpfung noch ein Medikament gegen das Virus selbst. Die wichtigste Maßnahme ist deshalb der Schutz vor möglichen Sekundärinfektionen. Dies gelingt ambesten, wenn einerseits Stress für die Katze vermieden und zum anderen ihr Immunsystem unterstützt wird. Stress vermeiden ist das A und O. Leider wird dies oft missverstanden, was dazu führt, dass eine FIV Katze – in bester Absicht – oft alleine leben muss, eingesperrt ohne Freigang, damit sie zum einen keine Ansteckungsgefahr für andere Katzen birgt und sich zum anderen draußen keine Krankheiten einfängt, die das Immunsystem vielleicht nicht mehr gänzlich abwehren kann. Eine solche Haltung ist für viele dieser Tiere jedoch nicht sinnvoll denn sie verlieren dadurch an Lebensqualität, sie langweilen sich, sind frustriert etc. was wiederum zu Stress führt! So lange die Krankheit nicht ausgebrochen ist kann und soll ein FIV-positives Tier durchaus in einem katzensicheren Gehege oder Garten seine Freiheit genießen. Es darf Sonne tanken und im Gras tollen, auch Spielkameraden (ebenfalls FIV-positivgetestet) sind gern gesehen.

Fazit:
Grundsätzlich kann kein Halter von Freigänger-Katzen ausschließen, dass sein Tier möglicherweise FIV positiv ist. Denn wenn Katzen draußen herumstreunen, könnte durch Schrammen oder kleinere Wunden, von denen der Halter nie weiß, woher sie stammen, das Tier infiziert worden sein und kaum ein Halter wird deswegen einen FIV-Test machen lassen. Dies ist auch in der Regel nicht nötig, denn selbst wenn es weitere Katzen im Haushalt gibt, ist die Ansteckungsgefahr minimal, so lange die Tiere friedlich in der Gruppe zusammenleben. Man sollte die Diagnose FIV deshalb bitte nicht als eine so große Abschreckung sehen – muss sich lediglich bewusst sein, dass ein Tier mit dieser Immunschwäche im Laufe seines Lebens wahrscheinlich etwas mehr Tierarztkosten verursachen wird als eine völlig gesunde Katze. Wie bei jeder anderen Behinderung auch, haben sich diese Katzen ihr Schicksal nicht so ausgesucht und gewünscht und machen ihrerseits das Beste draus ..... helfen Sie ihnen bitte dabei, ihr Leben glücklich umsorgt und geliebt verbringen zu dürfen.


0 Kommentare6 Minutes