Der Tierheim-Alltag bedeutet für die allermeisten Hunde Stress, Unruhe und führt manchmal leider auch zu einer nachteiligen Veränderung der Verhaltensweisen.
Ganz besonders häufig leiden Schäferhunde noch mehr, da sie sich rassetypisch an eine einzige Bezugsperson binden- was im Tierheim leider nicht geht.
Einer dieser Exemplare ist unser Bolle. Der hübsche ca 4 Jahre alte Rüde ist in dem knappen halben Jahr seit er bei uns ist, leider körperlich und seelisch an einen absoluten Tiefpunkt gelangt. Er hat verschiedene “Baustellen ” wie HD und Cauda Equina und muss so fettarm wie möglich ernährt werden, da seine Bauchspeicheldrüse und seine Verdauung sehr sensibel reagiert.
Das wäre aber alles in den Griff zu bekommen- zumal die Praxis für Hundetherapie in Kirchlengern ihn unentgeltlich behandelt und er außerdem Medikamentös ganz gut eingestellt ist.
Machtlos sind wir leider gegen seinen ausgeprägten Stresspegel, der dazu führt, dass er klapperdürr geworden ist, da er schlecht frisst (am liebsten nur, wenn eine Bezugsperson anwesend ist)
Seine körperlichen Beschwerden verschlechtern sich durch sein permanentes aufgedrehtes Umher-Rennen und Verbellen der Hunde in den Nachbarausläufen und auch in seinem Zwinger findet er kaum Ruhe.
Wir haben wirklich ALLES versucht, um ihn aufzubauen: er darf tagsüber oft mit ins Büro, wo er zur Ruhe kommt. Er darf nach Schließung des Tierheims noch für ein paar Stunden ganz in Ruhe in den Ausläufen chillen. Er hat mehrere feste Gassigänger, so dass sichergestellt ist, dass er jeden Tag raus kommt. Weder gutes Futter noch CBD Tropfen haben bisher eine nennenswerte Verbesserung seiner physischen und psychischen Verfassung geführt, so dass wir nun alles dafür tun möchten, eine Pflegestelle für ihn zu finden.
Wir sind uns absolut sicher, dass Bolle dort innerhalb kürzester Zeit wieder der Alte wäre – natürlich mit dem ein oder anderen Wehwehchen und natürlich mit seinen rassetypischen Herausforderungen, wie zb einem ausgeprägten Schutztrieb, der Ursache für seine Abgabe war.
Bolle ist Lebensfreude pur, wenn er frei in einem eingezäunten Garten herumrennen darf, Menschen um sich hat und jemand sich mit ihm beschäftigt….. das ist wirklich nicht viel, um diesen Hund glücklich zu machen.
Gibt es hier Schäferhund-Kenner, die uns helfen können, dass dieser liebe und anhängliche Kerl nicht bei uns zugrunde geht?
Kosten für Tierarzt, Futter etc würde weiterhin vom Tierheim getragen- mit Unterstützung seiner Paten.
Kinder sollten nicht in der zukünftigen Pflegestelle leben – und andere Haustiere wären auch nicht förderlich für seinen Stresspegel.